Seine Kindheit
Sri Kaleshwar Anupati wurde am Dienstag, 8. Januar 1973, kurz vor Tagesanbruch in der Gemeinde Madhavaram im Bezirk Cuddapah im südindischen Staat Andhra Pradesh geboren. Sein Vater Subaraiyadu, ein angesehener Professor, und seine Mutter Subbamma, eine hingebungsvolle Hausfrau, zogen ihren Sohn, seinen älteren Bruder und seine drei Schwestern in der Tradition des Hinduismus auf. In nahezu jeder Hinsicht waren sie eine typisch indische Familie — außer ihrem Sohn Kaleshwar. Von Anfang an war dieser deutlich anders.
Sri Kaleshwar sprach während seiner ersten sieben Lebensjahre kein Wort und nahm oft nur einen einzigen Tropfen Wasser als tägliche Nahrung zu sich. Als er in späteren Jahren nach dem Grund für dieses ungewöhnliche Verhalten gefragt wurde, sagte er einfach, er habe kosmische Energie aufgenommen. Wunder ereigneten sich schon früh in seiner Gegenwart: Einmal beobachtete sein Großvater, wie die Göttin Saraswati erschien und über Swami wachte, während er schlief; ein anderes Mal war es eine Königskobra, die ihren Mantel über Swami spreizte, um ihm Schatten zu spenden, während Swami im Hinterhof der Farm seines Großvaters schlief.
Sri Kaleshwar genoss die Zeit mit seinem Großvater sehr. Dieser war auch ein wohlhabender Grundbesitzer und meisterhafter Fischer. Kaleshwar ging manchmal mit ihm fischen und half, die Netze einzuholen. Jedoch taten ihm die Fische leid und er warf sie, wann immer er konnte, wieder ins Wasser. Schon als Kind zeigte er ein außergewöhnliches Mitgefühl für alle Dinge.
Sri Kaleshwar hatte ein besonderes Verhältnis zu seinem Großvater, der selbst ein großer Heiler war. Jeden Tag massierte er seine Füße. Während dieser privaten Momente lehrte ihn sein Großvater heimlich Mantren und Yantren (dt.: heilige Diagramme). Oft zeichnete Sri Kaleshwar die Yantren auf kleine Kupferbögen und gab sie den kranken Kindern im Dorf, die daraufhin deren heilende Wirkung erlebten.
Während sein frommer Großvater Sri Kaleshwars außergewöhnliche Bestimmung erkannte und die göttlichen Erscheinungen akzeptierte, die mehr und mehr Teil des Lebens seines Enkelsohnes wurden, waren Sri Kaleshwars Eltern sehr besorgt. Das Leben eines spirituellen Aspiranten voller Opfer und Entsagungen, weit entfernt von den eng geknüpften Banden des Familienlebens, war nicht das, was sich seine Eltern für ihn wünschten. Er sollte Arzt oder Anwalt werden, ein produktives und angesehenes Mitglied der Gemeinde, wie sein Vater. Zur Freude seiner Eltern zeigte der Heranwachsende als junger Teenager alle Anzeichen, die in Richtung einer Erfüllung ihrer Träume wiesen: er war ausgezeichnet in der Schule; er war beliebt und zeigte kein Interesse, nach Gott zu suchen. Die Ängste der Familie schienen unberechtigt. Und dann erschien Shirdi Baba.